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Die
Schule von Benndorf
Im Mittelalter kannte selbst so mancher Pfarrer die Bibel
eher auswendig, als dass er sie wirklich zu lesen wusste.
Schulbildung war etwas ganz und gar Elitäres, nichts für
Bauernkinder. Erst die Reformation änderte dies. So wurde dann auch
nur wenige Jahrzehnte nach dieser in Benndorf eine Schule errichtet.
Im Jahre 1577, wohl dem Gründungsjahr der Schule, übernimmt der
Torgauer Kustos Valentin Albrecht den Schuldienst. Die erste Zeit
werden nur Jungen unterrichtet, es waren jährlich kaum ein Dutzend.
Bis 1599 führt der nunmehr 70-Jährige den Schuldienst. Es wird
berichtet, dass die Benndorfer trotz des hohen Alters des Lehrers
mit ihm zufrieden waren, es hapere nur am Singen, 'auch das Leuten
sei ihm beschwerlich'. Über spätere Lehrer wird dann nicht mehr
ganz so gut berichtet. So gegen 1660 heißt es noch, dass der Lehrer
'keine Ordnung beim läuten halte und öfters bei anstehender
Schularbeit auf dem Feld stehe.'
Noch bis weit ins 19. Jahrhundert wurden die Lehrer u.a. durch
Naturalabgaben finanziert, so hatte jedes Haus zwei vierzehn Pfund
schwere Brote zu geben, sowie zu Ostern je ein Ei. Erst 1872 wurden
die Naturalien abgelöst, man errechnete einen Wert dieser von
jährlich 315 Reichsmark. Eine neue Schule erhielt Benndorf
erst 1820, welche wegen des Zuzugs von Arbeitern 1864 erweitert
wurde. Auch dieses Gebäude wurde – wie oben erwähnt die Kirche -
beim Luftangriff im März 1945 zerstört. Eine zweite Schule wurde
1889/90 erbaut. Der Zuzug an Industrie- und Bergarbeitern hielt an,
so dass 1912 eine dritte Schule erbaut wurde, mit zwei
Klassenräumen und zwei Lehrerwohnungen. Während die erste Schule
noch etwas außerhalb des Zentrums bei der Mühle stand, wurden die
beiden neueren Schulgebäude unmittelbar am Dorfplatz errichtet.
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